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vanessas-geschichten - Leseprobe


Hier ist eine Leseprobe von meinem Roman 'Für immer im Traum'

Kapitel 1

Es war 12:00 Uhr mittags und Felix lag immer noch im Bett. Einen Vorteil hatte es eben, wenn man Gesamtschullehrer war, man durfte die normalen Ferien genießen wie jeder andere Schüler auch.
Na ja... wäre da nicht die Vorbereitung für das kommende Schuljahr.
Ach ja... das neue Schuljahr. Er hatte noch vor ein paar Wochen seine 10. Klasse verabschiedet. Welche Emotionen damit verbunden waren... Es war schon hart, aber was sollte er machen? Irgendwann musste ein Lehrer loslassen können, selbst wenn man eine Klasse fünf Jahre unterrichtet hatte und das mit allen Höhen und Tiefen. Klassenlehrer einer Gesamtschule zu sein bedeutete, dass man nicht einfach da vorne steht und seinen Stoff runter rattert, wie es damals sein Professor getan hatte. Nein, dazu gehörte viel mehr. Immerhin war er Pädagoge und neben den Eltern eine weitere Bezugsperson. Felix nahm seinen Job sehr ernst und seine Schüler vertrauten sich ihm sehr gerne an. So kam es, dass er fünf Jahre lang mit seinen Schülern alles mögliche durchlebt hatte.
Und jetzt musste er sie einfach so abgeben? Tja... das gehörte wohl zum Leben dazu. Er musste eben Loslassen können. In einigen Wochen bekam er dann eine neue 5.Klasse, die er dann betreuen konnte und fünf seiner ehemaligen Schüler wird er ja wieder sehen. Sie gingen nach den Sommerferien in die Oberstufe und sicher würden sie sich mal über den Weg laufen.
Immerhin etwas. Dieser Abschied war nicht so schlimm wie er gedacht hatte. Er hatte schon einmal einen schlimmeren Abschied erleben müssen und der war jetzt 12 Jahre her...
„Papa! Komm doch endlich aus dem Bett!“
Felix’ Tochter Alison kam in sein Zimmer geplatzt. „Du verpasst noch das Mittagessen!“ Sie ging auf ihren Vater zu und zog ihn an seinen Armen hoch. „Ich steh ja schon auf...“, murmelte Felix. „Das ist gut. Ich habe nämlich gekocht.“, sagte Alison.
Felix lächelte. Seine Tochter wurde so schnell erwachsen. Sie sah Rebecca ja so ähnlich. Diese dunkelbraunen Haare, die zierliche Figur und die gleichen niedliche Gesichtszüge, die er an Rebecca geliebt hatte. Nur die Augen waren so hellblau, wie die von Felix.
„Was hast du denn gekocht, Schätzchen?“, fragte Felix. „Spaghetti mit Tomatensoße!“, verkündete seine Tochter stolz.
„Meine Liebe, das ist eine schöne Abwechslung zu den Makkaroni von gestern.“, erwiderte Felix mit einem Lächeln im Gesicht. „Geh du schon mal den Tisch decken und ich sehe zu, dass ich aufstehe.“
„Ja und wehe du schläfst wieder ein!“ Mit diesen Worten flitzte seine Tochter aus dem Zimmer.
„Wie gut, dass ich eine so aufgeweckte Tochter habe, sonst würde ich den ganzen Tag verschlafen.“, dachte sich Felix.
Nun war er vollkommen aufgerichtet. Er nahm das Foto von seiner Frau, welches auf dem Nachttisch lag in die Hand und küsste es. „Guten Morgen Rebecca.“, flüsterte er. Dieses Ritual führte er jeden Morgen, seit 12 Jahren durch. Seit dem Tag an dem seine Frau gestorben war.
Seit 12 Jahren war er alleinerziehender Vater. Nicht, dass er keine Dates hatte. Felix sah mit seinen 37 Jahren immer noch gut aus. Zwar wuchsen zwischen seinem immer noch dichten schwarzen Haaren ein paar graue, aber er besuchte regelmäßig den ein und selben Friseur, der ihm eine Top-Frisur verpasste.
Die Fältchen um seine hellblauen Augen liesen ihn nur reifer wirken. Er wusste, dass er gut aussah und eine statliche Figur hatte. Dies hatte er ausgenutzt, um die ein oder andere anzuflirten. Doch hatte er nach ein paar Dates schon immer genug gehabt. An jeder Frau, mit der er ausgegangen war, hatte er etwas auszusetzen.
James, sein bester Freund sagte ihm immer, es läge daran, dass er noch an Rebecca fest hing und sich einfach nicht von ihr lösen konnte.
James hatte leider recht. Es gab wohl keinen Tag, an den er nicht an Rebecca dachte und dieses Ritual jeden Morgen machte die ganze Sache auch nicht leichter.
Aber es gab noch eines, was es für Felix schwer machte Rebecca so richtig los zu lassen.
Sie erschien in seinen Träumen.

 



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